Wettbewerb Steckborn

Der Brand im Herzen von Steckborn ist als tragisches Schicksalsereignis in unseren Köpfen.

Städtebaulich sind die neuen Bauten wieder dicht an die Seestrasse gesetzt. Durch die Fassadenfarben, den abwechselnden Firsthöhen, den trennenden Regenwasserrohren, gliedern sich die Häuser harmonisch im Takt der Stadthäuser. Dagegen vereinen die Ausformulierung der Fenster mit der Gewändeoptik, die Proportionen, das steinerne Sockelgeschoss und schliesslich die durchlaufende Dachtraufe die Einzelbauten.

Das Eckhaus mit seiner Giebelfassade zur Seestrasse, unterzeichnet mit dem feinen Fassadenversatz den einheitlich gerichteten Dachverlauf zwischen Kirche und Rathaus. Mittels einer feinen Abwinklung und der Ausbildung der Arkade weitet sich der Strassenraum beim neuen Eckgebäude aus um in den Rathausplatz einzuleiten. Ein Abstand zur Durchfahrtstrasse wird geschaffen. Vielleicht stehen hier künftig einige Tische und Stühle, die Besucherin trinkt einen Kaffee.

Vielleicht verleitet einem die Ruhebucht zu einem Schwatz, nachdem man vom Einkaufen aus einem der beiden Häuser an der Seestrasse 99 oder 101 heraustritt. Vielleicht geniesst von hier der Stadtwanderer einen Blick zum zentralen Platz auf der anderen Strassenseite. Der Innenhof dagegen schafft mit seinem grünen Aussenraum, mit der offenen, einheitlichen Formulierung der Fassaden eine private Atmosphäre. Die Orientierung mit den Essräumen und den Balkonen ist bei allen Wohnungen gegen den Hof und die Südsonne ausgerichtet.

Die zwei Bauparzellen - Nummer 99 und 101 haben publikumsorientierte Zugänge von der Seestrasse her, welche die jeweiligen Gewerbeflächen direkt erschliessen. Beim Haus mit der Nummer 103 sind entsprechende Nutzungen nicht explizit gewünscht; doch bei Bedarf ist ein Atelier oder ein Laden mit kleinen Eingriffen denkbar. Über drei - auch mit Velos befahrbaren - Durchgänge verbindet sich der begrünte Innenhof mit der Seestrasse und der Kirchgasse. Neben dem gemeinschaftlichen Aussenraum, erschliessen sich von dort die privaten Zugänge zu den Wohnungen in den oberen Geschossen. Der Hof selber öffnet sich gegen die Spiegelgasse, die mit dem Auto zugänglich ist; entsprechend stehen Parkplätze zur Verfügung.

In den Wohnungen im Obergeschoss gelangt man über den Korridor in den Essraum, welcher sich grosszügig über den Aussenraum in den Hof öffnet. Zudem ist über die zweiflüglige Glastüre die Stube erschlossen, die den Bezug zur Strasse schafft. Somit spannen sich die Haupträume über die ganze Gebäudetiefe, vom Innenhof bis zur Strasse. Die kammerartigen Zimmer reihen sich entlang der Strasse, es findet eine gegenseitige Belebung zwischen innen und aussen statt. Auch wenn die Seestrasse mittelfristig eine lärmige Durchgangsstrasse bleibt, sollen sich die Bauten nicht abwenden. Mit heutigen Schallschutzmassnahmen und dem Einbezug einer kontrollierten Lüftung bleiben die Emissionen draussen; die Fenster können bei Bedarf geschlossen bleiben. Im Innersten der Wohnung sind die Bäder und Nebenräume angegliedert, grundsätzlich fensterlos. Damit wird die Intimsphäre in dieser dichten Bauweise gewahrt.

Die Verschiedenheit der Wohnungsgrössen garantieren eine heterogene Bewohnerschaft. Nicht nur finanzkräftige kinderlose Paare sollen angezogen werden, ein Mix zwischen Familien, Paaren und Singles ist gewünscht. Mit der Lifterschliessung, den kompakten einfachen Grundrissen und der guten Infrastruktur im Zentrum von Steckborn, sind viele Wohnungen auch sehr attraktiv für ältere Menschen.

Wettbewerb

2016